Spielmannszug der Freiw. Feuerwehr

 

     Vorsitzender:
Heinz Schütt (links)

Augustendorf Nr. 2 b
27442 Gnarrenburg
Telefon: 04763 / 628387
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(rechts) Stellvertreter Burkhard Nietfeld

(Kurzchronik) Der Spielmannszug wurde am 28.12.1955 von Johann Janning gegründet. Er hatte 14 Gründungsmitglieder, von denen heute noch 2 Mitglieder aktiv im Spielmannszug tätig sind. Als Träger diente die Freiwillige Feuerwehr Augustendorf. Die ersten Lieder waren „Die Locke“, der „Torgauer Marsch“, „Das Lieben bringt groß Freud“ und „Die blauen Dragoner“. Erstmalig trat der Spielmannszug am 1. Mai 1956 in Augustendorf auf. Die erste Uniform waren die Feuerwehrjacken, es folgten 1968 die weißen Uniformen. Die noch heute getragene rote Uniform bekamen wir 1973. Am 26.04.1970 fand das Kreisspielmannszugtreffen in Augustendorf statt. Es beteiligten sich 14 Züge mit über 300 aktiven Spielleuten. Erst im Jahre 1975 wurde aus fünf Spielleuten der erste Vorstand gegründet. Am 31.05. und 01.06.1980 fand das Jubiläumsfest zum 25-jährigen Bestehen statt. 1988 starb unser Gründer Johann Janning. Der am weitesten entfernte Spieleinsatz fand am 3. Oktober 1990 aus Anlass der Wiedervereinigung in der Patengemeinde Baalberge statt. Das 40-jähriges Bestehen feierten wir zusammen mit befreundeten Vereinen am 5. und 6. August 1995. Die Stabführer waren Jupp Werth (1955 – 1981), Heino Dammann (1981 – 1987), Michael Nietfeld (1988 – 1991) und aktuell Heinz Schütt (ab 1991).

Im Jahre 2005 wurde der Spielmannszug 50 Jahre alt und richtete vom 22. – 24. April zum zweiten Male mit großem Erfolg das Kreisspielmannszugtreffen aus. Die tollen Jubiläumstage waren ein unvergessliches Erlebnis und werden uns noch lange in guter Erinnerung bleiben.

Allzeit „Gut Spiel“

Heinz Schütt (Stabführer u. Vors.) und Burkhard Nietfeld (Stellvertreter)

 

Die Chronik des Spielmannszug Augustendorf (von Fritz Metscher)

Nein, es war kein vorgezogener Silvesterscherz, als es am 28. Dezember 1955 in der Küche von Johann Janning zu einem konspirativen Treffen von 14 Feuerwehrkameraden kam. Grund der Zusammenkunft: Die Gründung eines Spielmannszuges. Opa Janning, von Haus aus musikalisch, war Maschinist bei der Feuerwehr und hatte beim Feuerwehrdienst sich die „Talente“, ausgeguckt, die er zu künftigen „Finger- und Atemtechnikkünstlern“ ausbilden wollte. Und wer noch nicht genau wusste, welches Instrument er wohl spielen sollte, dem schaute Opa Janning genau ins Gesicht und entschied: „Du muss fleuten, du hest een spitzen Mund.“ Dabei waren damals und gelten als Gründungsmitglieder , Jupp Werth, Heinrich Kück, Helmut Kück, Hans-Hermann Schröder, Helmut Grotheer, Hinrich Böttjer, Johannes- und Hinrich Schomaker, Hinrich-, Martin- und Johann Brodtmann, Johann- und Gerd Nietfeld, Hermann Wiese und Karl-Heinz Brauer. Der Vater des Zuges Augustendorf ist aber ist unser unvergessener Johann Janning, der seinen Traum verwirklichen konnte und den Spielmannszug gründete, um den Veranstaltungen hier bei uns im schönen Augustendorf den musikalischen Pfiff zu geben, z.B. beim Schützenfest.

Auch für unsere Spielleute war aller Anfang schwer. Aber getragen von der Anfangseuphorie des Neuen hatte man Ideen und konnte, notgedrungen, improvisieren. Uniformen sollten sein. Was lag da näher, als die Feuerwehruniform zu nehmen, denn die hatte man ja. Und überhaupt, warum sollte nicht die Freiw. Feuerwehr Träger des Spielmannszuges sein? So kam es dann auch.

Aber das Geld fehlte an allen Ecken. Die ersten Instrumente wurden aus eigener Tasche bezahlt. Auch eine gebrauchte Pauke wurde gekauft. Sie überlebte allerdings die kräftigen Schläge von Hannes Schomaker, der die Pauke schlug, nicht und ging gleich beim ersten ernsthaften Versuch, am 1. Mai 1956 zu Bruch. Die Überlieferung besagt, dass ein Schafbock geschlachtet wurde, dass Fell gegerbt und damit die Pauke neu bezogen wurde. Es kann aber auch das Fell eines Ziegenbocks gewesen sein. Doch eins ist sicher, es ist ganz bestimmt wahr!

Es wurde fleißig geübt, schnell waren die ersten Märsche drin. Der „Torgauer Marsch“, die „Locke,“„Das Lieben bringt groß Freud“ und die „ blauen Dragoner.“ Es muss hier heute jedoch gesagt werden: Mitglieder des Spielmannszuges „Ackermann“ aus Gnarrenburg haben die Augustendorfer Spielleute tatkräftig unterstützt. Die Namen Fritz Erichs und Edmund Bartenhagen sind nicht vergessen und der Name Fritz Schröder (Trommel) aus Barkhausen und Heinrich Rechten (Flöte) sind ein Begriff. Mit ihrer Hilfe kam der Spielmannszug schnell heraus aus den Startlöchern. Ein spätes „Dankeschön“ heute noch einmal an die „Ackermänner“ („Ackerfrauen“) aus Gnarrenburg.

Der erste offizielle Auftritt war das Schützenfest 1956 in Augustendorf unter der Stabführer war Jupp Werth. Der Stab wurde von Johann Janning gestiftet. Jupp Werth, der temperamentvolle Wuppertaler, war der erste Tambourmajor des Spielmannszuges. Das erste Auswärtsspiel führte zu den Schützen nach Findorf, das Spielgeld betrug 30.- DM. Von nun an ging die Entwicklung schnell vonstatten. So schnell und rasant, dass keine Zeit war, von 1957 – 1969 in Protokollen schriftlich etwas festzuhalten. Es gibt keine und es lief trotzdem rund. Die Übungsabende waren im Winter. Im Sommer wurde fleißig gespielt und man zog von einem Schützenfest zum anderen. Nicht selten brachte man auch einen Brand mit nach Hause. Inzwischen hatte man auch die Feuerwehrjacken zur Seite gelegt und 1968 gegen weiße Uniformjacken eingetauscht. Ein großer Tag war der 26. April 1970, das Kreisspielmannszugtreffen fand zum 1. Male in Augustendorf statt. Petrus meinte es gut, bei strahlendem Sonnenschein marschierten 14 Züge mit über 300 Spielleuten mit Musik durchs Dorf. Abends gab es eine tolle Tanzveranstaltung im überfüllten Saal bei heißer Musik, der Saal bebte derart, dass der damalige Eigentümer etliche Male um den Saal herumlief voller Sorge, derselbe könnte wohl jeden Moment zusammenkrachen. Der Eintritt betrug 3 Mark und der Protokoller vermerkte wortwörtlich: So viel Besuch hat unser Dörflein noch nie gesehen!

Auch junge Mädchen durften nun mitmachen, Renate Riggers, Rosemarie Becker und Renate Otten (Mädchenname!) waren die ersten weiblichen Mitglieder. Das war natürlich für den bisher von Männern dominierten Spielmannszug unheimlich stimmungsfördernd und die Witze wurden von nun an etwas sauberer. 1973 hatte der Zug schon über 30 Mitglieder. Die steigende Popularität erforderte es, dass neben der Freude an der Musik auch organisatorisch einiges geändert werden musste. So wurde dann auch 20 Jahre nach der Gründung auch endlich mal ein Vorstand gegründet. Jupp Werth als 1. Vors., Hinrich Schomaker als 2. Vors., dazu Hannes Schomaker, Wilfried Riggers und Erich Burfeind.

Uniformen von Spielleuten müssen viel aushalten. Im Sommer wird viel geschwitzt und an der Bierbude ist immer ein dichtes Gedränge. So war die Uniformfrage 1973 schon wieder akut. Mit einer ordentlichen Finanzspritze der Gemeindeväter wurde der gesamte Zug neu eingekleidet. In Rot, so wie wir unsere Spielleute auch heute noch kennen. Der Spielmannszug ist nunmehr längst etabliert und eine feste Größe unter den Zügen im Altkreis Bremervörde geworden. Der Spielmannszug ist ein Aushängeschild für unser kleines Dorf und hat den Namen Augustendorf über die Ortsgrenzen hinaus einen guten Klang gegeben.

In einem Rückblick auf die 55-jährige Geschichte des Spielmannszuges seien auch die nicht so frohen Stunden kurz erwähnt. Zwei Tage vor dem Kreisspielmannszugtreffen am 16. April 1975 in Gnarrenburg verlor Mitbegründer Hinrich Schomaker bei einem Autounfall das Leben und 1988 mussten wir Abschied nehmen vom Vater des Spielmannszuges, Johann Janning. „Opa“ Janning wurde 87 Jahre alt. Er hat dem Zug viel gegeben in seiner ruhigen, sachlichen Art. Noch mit 80 ging er mit den langen Marsch in Findorf mit und immer wieder sagte er mit stolzer Brust, wenn seine Truppe zusammen war: „Dat sünd all miene Jungs!“

Wenn es dann doch mal eine leichte Krise gegeben hat, so muss es wohl um das Jahr 1976 gewesen sein. Der Zug bestand nur noch aus 12 aktiven Spielleuten, es wurde höchste Zeit, sich um Nachwuchs zu bemühen, Kinder und Jugendliche auszubilden. Dieser aufopferungsvollen Arbeit nahm sich damals, 1977, als erster Gerd Nietfeld an. Sie wurde bis zum heutigen Tage erfolgreich fortgesetzt von Michael Nietfeld, Andreas- und Silvia Burfeind, Monika- und Burkhard Nietfeld, Christina Nietfeld und Heinz Schütt. Wir wissen alle, wie wichtig und zeitaufwendig ehrenamtliche Nachwuchsarbeit in der heutigen Zeit ist. Mit Geld nicht zu bezahlen. Christina Nietfeld und Andreas Burfeind haben die erforderlichen Lehrgänge absolviert und können als Übungsleiterin, bzw. Übungsleiter, auch den Großen etwas beibringen.

Den Tambourstab schwangen die Stabführer Jupp Werth (1955 – 1981), Heino Dammann (1981 – 1987), Michael Nietfeld (1988 – 1991) und Heinz Schütt (1991 – 2021).

Wenn man nach herausragenden Ereignissen fragt in der Geschichte, dann kommt man an der deutschen Wiedervereinigung nicht vorbei. Am 3. Oktober 1990 starteten von Gnarrenburg aus 2 Busse in Richtung Baalberge in Sachsen-Anhalt, der Partnergemeinde von Gnarrenburg. Mit dabei: Unser Spielmannszug. Um 5 vor 12, kurz vor Mitternacht wurden die Spielleute aus dem Westen von jubelnden Baalbergern empfangen. Mit Musik wurde einmarschiert in das riesige LPG Gebäude und nachher zum Feuerwerk. Wir hatten unheimlich viel Spaß und das Bier floss in Strömen, der Weinbrand (Goldbrand!) war auch nicht schlecht. Die Vereinigungsfeier wird sicher niemand vergessen. Der Spielmannszug war dabei an diesem historischen Tag. Das Deutsche Volk war nach 40 Jahren Teilung wieder vereint. Davon können die Spielleute noch ihren Enkeln erzählen, die dann hoffentlich erleben werden, dass die Teilung auch in den Köpfen nicht mehr existiert.

Ja, und da wir bekanntlich in Augustendorf selten etwas auslassen, wenn es ums Feiern geht, sei noch erwähnt, dass auch dass 40-jährige Bestehen des Spielmannszuges Augustendorf am 5. und 6. August 1995 gemeinsam mit befreundeten Spielmannszügen kräftig begossen wurde. Das "Highligth" in der Geschichte der Spielleute war aber wohl das 50-jährige Bestehen im Jahre 2005. Aus gegebenen Anlass fand das 53. Kreisspielmannszugtreffen in Augustendorf statt. Die Feierlichkeiten dauerten 3 Tage vom 22.-24. April und fanden im "Huvenhoopsstadion" statt. Kommersabend, Festball und Festumzug wurden zu einem riesigen Erfolg. 16 befreundete Vereine waren am Sonntag mit ca. 400 Spielleuten gekommen. Viele Zuschauer wohnten bei herrlichem Wetter der Veranstaltung und sorgten für einen unvergessliches Szenario.

Auf den Versammlungen ist die Atmosphäre locker und es wird viel gelacht. Das heißt nicht, dass wichtige Punkte nicht mit der nötigen Ernsthaftigkeit und Sorgfalt behandelt werden. Aber bei den Spielleuten spürt man deutlich, dass Musik verbindet und Brücken schlägt zwischen jung und alt. Es ist schon was dran, wenn es heißt: „Wo man singt, da lass dich ruhig nieder, böse Menschen haben keine Lieder“.

Oder um es mit Shakespeare zu sagen: Das mag die beste Musik sein, wenn Herz und Mund übereinstimmt. Musik ist der Liebe Nahrung!

 

O Spielmannslust, O Spielmannsfreud (Melodie: "Der frohe Wandersmann")

O Spielmannslust, O Spielmannsfreud, O herrlich schöne Zeit.

Wie klingt's so hell in meiner Brust, wie ist das Herz so weit.

Refrain: Und es singt und es klingt in den Tag.

mit frohem Trommelschlag

ziehn wir hinaus aus dem Haus

hinein in die schöne Welt.

Des Morgens früh durch Wald und Feld geht's mit Musik hinaus.

Dann ist so schön die weite Welt. die Sorgen ziehen aus.

Refrain: Und es singt ..................................

Wo's lustig ist, wo Freude weilt, da sind wir stets dabei.

Und wo ein junges Mädchen eilt. gleich rufen wir: Juchei!

Refrain: Und es singt ..................................

Ein Spielmann kann nicht traurig sein, für ihn gibt's keinen Schmerz.

Er liebt den heiteren Sonnenschein. er liebt ein frohes Herz.

Refrain: Und es singt ..................................

O Spielmannslust, O Spielmannsfreud, O herrlich schöne Zeit.

Wie klingt's so hell in meiner Brust, wie ist das Herz so weit.

Refrain: Und es singt ..................................

 

Gedicht von Fritz Metscher zum 50-jährigen Jubiläum:

Nu sünd vergohn all foftig Johr, wo is de Tied blos bleeven.

Wo Opa Janning, dat is wohr, röp den Speelmannszug in’t Leeven.

Söben Speellüd an’ne Trummel, sös Fleuten in’n Gesich.

Uniformen, Lyra, annern Fummel, geef dat in de Tied noch nich.

Trommelwirbel, Flötenspiel, Becken, Lyra und die Pauke.

Ein flotter Marsch uns stets gefiel, waren es doch so schöne Laute.

Ihr habt in fünfzig langen Jahren, die ganz bestimmt nicht immer leicht

und auch nicht immer rosig waren, zum wohl des Dorfes viel erreicht.

Ich sage noch mal „Dankeschön“ Und für die Zukunft alles Gute.

Es gibt bestimmt ein Wiedersehn: „Gut Spiel“ mit frischem Mute!“

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